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Selbstbestimmung, motivationales Erleben und Konzeptwechsel beim offenen respektive formalen Experimentieren im Fächerverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ an Realschulen

Titel: Selbstbestimmung, motivationales Erleben und Konzeptwechsel beim offenen respektive formalen Experimentieren im Fächerverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ an Realschulen

Doktorandin: Angelika Wolf, PH Heidelberg
Betreuer:     undefinedProf. Dr. Matthias Laukenmann, Fach Physik, PH Heidelberg

Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation (Deci, Ryan 1993; Deci, Ryan 2000; Ryan, Deci 2000) liefert einen theoretischen Rahmen für das Postulat, dass Lernhandlungen nach Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Selbstkontrolle der Lernenden verlangen. Im Zuge einer quantitativ angelegten Studie soll im Physikunterricht an Realschulen die Ausprägung von zugelassener bzw. wahrgenommener Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Selbstkontrolle mehrperspektivisch erfasst werden, nämlich durch schriftliche Befragung der Lehrenden und der Lernenden sowie durch externes Rating des Unterrichts anhand von Videoaufzeichnungen.

Dann soll untersucht werden, ob die Ausprägung dieser Faktoren mit den durch schriftliche Befragung der Lernenden erfassten Ausprägungen des Erlebens von sozialer Eingebundenheit, Autonomie und Kompetenz (als Bedingungen und Kriterien für Selbstbestimmung), motivationaler Orientierungen und mit den kognitiven Erträgen im Sinne von Konzeptwechseln (Posner, Strike, Hewson, Gerzog 1982; Strike, Posner 1992; Pintrich, Marx, Boyle 1993; Duit 2000) verknüpft sind.

Als Begleitvariablen sollen auf Schülerebene bspw. Fachwissen, Allgemeines Wohlbefinden, Fachbezogenes Selbstkonzept, Klassenklima, auf Klassenebene der Bildungshintergrund der Eltern und auf der Ebene der Lehrpersonen die epistemologischen Überzeugungen, die Berufsmotivation, die Lehrerpersönlichkeit, die Disziplin in der unterrichteten Klasse erfasst werden. Die Auswertung der Daten hinsichtlich der Zusammenhänge von Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Selbstkontrolle auf der einen Seite und Selbstbestimmung, motivationaler Orientierung und kognitiven Erträgen auf der anderen soll durch eine multivariate Kovarianzanalyse erfolgen. Mit Korrelationsanalysen soll untersucht werden, ob zwischen dem Autonomieerleben, den motivationalen Orientierungen und den kognitiven Erträgen empirisch bedeutsame Zusammenhänge nachweisbar sind. Zur Prüfung einer möglichen Ursache-Wirkungsbeziehung ist beabsichtigt ein Pfadmodell oder – weil Daten sowohl auf Individual- als auch auf Klassenebene erhoben werden – ein Mehrebenen-Wirkmodell zu entwickeln. Damit kann abgeschätzt werden, ob sich das oben formulierte Postulat im Rahmen des Physikunterrichts an Realschulen als tragfähig erweist.