Untersuchung zur Wirkung einer direkten Konfrontation mit Schülervorstellungen zu Schlüsselexperimenten des Chemieunterrichts auf die Auslösung von kognitiv produktive Lehr-Lernprozesse,

Titel: Untersuchung zur Wirkung einer direkten Konfrontation mit Schülervorstellungen zu Schlüsselexperimenten des Chemieunterrichts auf die Auslösung von kognitiv produktive Lehr-Lernprozesse, die zu einer Statuserhöhung der naturwissenschaftlichen Erklärungskonzepte beitragen

Doktorandin: Daniela Fanta, PH Freiburg
Betreuer:     Prof. Dr. Marco Oetken (Chemie und ihre Didaktik), PH Freiburg

Basierend auf einer zunehmend konstruktivistischen Sichtweise von Lehr-Lernprozessen kann man heute davon ausgehen, dass Schülervorstellungen entscheidend schulische Lernprozesse beeinflussen. Wenn fachdidaktische empirische Forschungsarbeit praxisnah sein will, stellt sich die Frage, wie ihre Ergebnisse auf die Organisation und Strukturierung von schulischen und außerschulischen Lehr-Lernprozessen Einfluss nehmen können. Aufgabe der Fachdidaktik muss es sein, den Lehrenden die Forschungsergebnisse zugänglich zu machen, damit empirisch ermittelte Befunde über Schülervorstellungen gezielt für die Unterrichtspraxis nutzbar gemacht werden. Daher ist ein Unterrichtsverfahren entwickelt  worden, das eine stärkere Berücksichtigung von Schülervorstellungen explizit vorsieht (Petermann/Oetken/Friedrich, 2007).

Mit der Entwicklung dieses Unterrichtsverfahrens ist der Anspruch verbunden, ein erstes umfassendes, praxisnahes Konzept vorzulegen, wie eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Schülervorstellungen erfolgen und eine Überwindung von Fehlvorstellungen erzielt werden kann. Auf dieeser Basis werden in diesem Promotionsprojekt  konkrete Unterrichtseinheiten mit geeigneten Schlüsselexperimenten zu den Basiskonzepten der Chemie unter Einbeziehung von signifikanten Schülerfehlvorstellungen entwickelt und deren Wirkung untersucht.

Im Rahmen der Hauptstudie soll am Beispiel des Kohlenstoffkreislaufs untersucht werden, ob durch eine direkte Konfrontation der Schüler mit Schülervorstellungen kognitiv produktive Konflikte ausgelöst werden können und sich die Vorstellungen der Schüler nach einer solchen Intervention den naturwissenschaftlichen Theorien annähern. Die Effektivität dieser Vorgehensweise gegenüber traditionellen Lehr-Lernprozessen soll durch eine Längsschnitt-Interventionsstudie im Kontroll-Gruppen-Design (Prä-Post-Design) geprüft werden.